29.06.2010

South East Berlin 2010

von Wuhlesyndikat in Allgemein

Fußball-Weltmeisterschaft – eine simple Sache. 32 Länder-Vertretungen spielen im Turniermodus das beste Fussballteam der Welt aus. Topgestylte Bälle, orange Schuhe, Leute in karnevalsähnlichem Aufzug die in Ekstase verfallen weil sie sich auf einer Videowand sehen, topmoderne Stadien die nach dem Turnier dem Staub und evtl. einigen Konzerten überlassen werden – all das ist dafür schlichtweg überflüssig. Um das zu zelebrieren und zu beweisen, begrüßte man nach wochenlangen Planungen, am Nachmittag des 25. Juni 2010 32 hochmotivierte Mannschaften, auf dem Trainingsgelände zwischen dem “Stadion an der” und eben der “Alten Försterei” selber. Besonders erfreulich, dass sich die Mannschaften nicht nur aus zahlreichen Union-Fangruppierungen rekrutierten, sondern man auch Gäste aus Mönchengladbach, Frankfurt/Oder und von Hertha BSC begrüßen konnte und zudem die Spieler von “Union Zwee” ebenfalls ein Team bildeten.
Der Plan war simpel – jede Mannschaft sollte ein Land zugelost bekommen, welches es dann nach originalem Spielplan vertritt. Als Losfee wurde exklusiv der ehemalige Union-Profi und mittlerweile Union-Fan Sebastian Bönig engargiert. Dieser sorgte für ein paar nette Konstellationen, so konnten sich Unions Amateure einen Trikotsatz von Serbien abholen, während das gastgebende WS-Team von nun an mit Nordkorea-Nickis um Tore und Punkte kämpfte.
Im Gegensatz zur echten WM mangelte es in den Gruppenspielen gottseidank nicht an Toren und es kristallisierten sich schnell einige Favoriten heraus. Den Abschluss des Freitags bildete die Übertragung des WM-Spiels zwischen Spanien und Chilie, sowie eine Vorführung des Films “Das Rudel” via Leinwand im Stadion. Für viele ging der Abend noch in die Verlängerung, bis in die Morgenstunden hinein feierte ein wilder Pöbel mit sehr viel nackter Haut zu feinstem Electro und lockeren Gesprächen.

Moderiert vom ehemaligen Union-Stadionsprecher und Ur-Unioner Andre Rolle (der im übrigen im Team “Lads KÖ” sein englisches Paten-Team fand), ging das Turnier gegen Mittag des 26. Juni 2010 in die Endrunde. Das Wetter und die vorherige durchaus feuchtfröhliche Nacht zeigten hier und da Wirkung. So mussten sich die brasilianischen Gäste aus Gladbach den “primitiven” frischeren Schweizern geschlagen geben und auch Nordkorea (gegen Spanien) und die in der Vorrunde gegentorlosen Engländer (Gegentor 4 Sekunden vor Schluss) zollten den schweren Beinen und dicken Köpfen Tribut. Zudem gab es bereits im Achtelfinale die ersten Entscheidungen per 9-Meter-Schießen. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem mageren Punkt aus dem Turnier, dafür hielt Neuseeland im Achtelfinale immerhin die Fahne der Underdogs hoch.
Im Viertelfinale gaben sich die Favoriten dann keinerlei Blöße und auch die Hombres vom Überraschungsteam der Filmakademie, machten den Halbfinaleinzug perfekt.
Für dieses hatten die Organisatoren ein großes Zugeständnis vom Verein erhalten und konnten die letzten 4 Spiele des Turniers im Stadion an der alten Försterei austragen, inklusive Nationalhymnen, egal wie lang diese auch sein mögen *hust*. In sehenswerten Spielen konnten sich Argentinien und die Socceroos letztendlich ins Finale vorkämpfen, welches die Argentinier letztendlich für sich entschieden – ein verdienter Sieger, der dem Vuvuzela-freien Turnier seinen Stempel aufdrückte. Die Pokalübergabe sowie die Ehrung der Zweit- und Drittplatzierten (Schweiz) gingen ganz oldschool auf dem Rasen, ohne Bühne über die Bühne (Wortspiel allez).
Letztendlich kann man von einer Veranstaltung sprechen, die vor allem am Freitag überraschend sehr gut besucht war, den Spaßfaktor nicht verfehlte und bei Grillgut sowie dem ein oder anderen Lustigmacher, auch für die inaktiven Besucher eine willkommene Beschäftigung bei genialstem Wetter war.

An dieser Stelle gebührt natürlich auch nochmal Dank und Respekt all jenen, die dafür gesorgt haben, dass eine Veranstaltung dieser Art umgesetzt werden konnte. Sei es die Zusammenarbeit mit dem Verein, die Organisation von Speis & Trank und den zugehörigen Versorgungsständen, die Organisation von Übernachtungsmöglichkeiten oder das disziplinierte Arbeiten der Leute AN den Versorgungsständen, da speziell am Grillstand die Temperaturen zeitweise sicherlich mehr als sommerlich waren. Gemeinsam konnte so ein Wochenende gestaltet werden, welches ein enormes Zusammenwachsen der gesamten Szene ermöglicht hat und ein geniales gemeinsames Erlebnis in der 3-monatigen Sommerpause bildete.

Bilder Unter:

www.unveu.de und www.union-foto.de

Ergebnisse im Überblick: South-East-Berlin-2010