21.01.2010

Stellungnahme zum 15.01.2010

von Wuhlesyndikat in Allgemein

Dass die Vorfälle in Bielefeld Konsequenzen haben würden war uns allen klar. Was jedoch am vergangenen Freitag passierte war so nicht zu erwarten. In der Halbzeitpause des Spiels trat der Sicherheitsbeauftragte mit ein paar Ordern in Zivil im Schlepptau an einen unserer Jungs heran. Er bat ihn mitzukommen, was dieser auch ohne weiteres tat. Ihm wurde nun zur Last gelegt in Bielefeld einen Böller geworfen zu haben. Dies auf Grund der Aussage eines, durch mehrere Zeugenaussagen, nachweislich angetrunkenen Unionordners. Auf dieser Grundlage und ohne die Möglichkeit besagtes zu widerlegen wurde ihm ein Hausverbot auf unbestimmte Zeit für alle Spiele des 1.FC Union ausgesprochen. Als diese Nachricht wenige Minuten später bei uns ankam entschlossen wir uns demonstrativ das Stadion zu verlassen. Angeschlossen von weiteren Gruppen verließen dann etwa 200 Personen die Waldseite in Richtung Abseitsfalle.

Wir sind von der Art und Weise wie das Ganze von statten ging schwer enttäuscht. Trotz der unterschiedlichen Interessenlagen gab es auch mit dem Sicherheitsbeauftragten bisher eine gute Zusammenarbeit und man fand stets eine für beide Seiten akzeptable und faire Lösung. Neu ist jedoch, dass Unioner, trotzdem direkter Kontakt zu Vereinsoffiziellen besteht, während des Spiels aus dem Verkehr gezogen werden. Hier hätte es schnell zu einer Eskalation der Lage kommen können. Neu ist auch, dass der Verein Hausverbote ohne vorherige Anhörung ausspricht. Eine für uns nicht tragbare Situation, die zwar rechtens ist, jedoch nicht unserer Auffassung eines Rechtsstaates entspricht. Bisher galt dies auch für den Verein, wir müssen uns nun jedoch fragen ob und warum hier ein Umdenken erfolgt, rühmte man sich doch nach außen stets mit dem vorbildlichen Umgang mit seinen Fans und führte just dies immer als Beispiel an. Die besagte Grundlage des Hausverbotes setzte dem ganzen dann die Krone auf.

Noch während des Spieles kam es zu einem Gespräch zwischen einzelnen Mitgliedern des Wuhlesyndikats und dem Sicherheitsbeauftragten. Auf Einzelheiten können und möchten wir an dieser Stelle nicht eingehen. Die in diesem Gespräch zugesagte Anhörung fand gestern mit für uns niederschmetterndem Ergebnis statt. Auf Grund von Aussagen zweier weiterer Ordner, welche unabhängig von einander die Tat bestätigt haben sollen, sowie eines Fotos welches einer der Ordner nach der Tat mit seinem Handy gemacht haben soll wurde das Hausverbot bestätigt. Es wurde weder das Foto vorgelegt, noch wurden die mutmaßlichen Zeugen benannt. Etwaige Zeugenaussagen, welche die Unschuld des Betroffenen bestätigen würden und werden nicht berücksichtigt. Von uns vorgelegtes Fotomaterial wurde als nicht aussagekräftig, weil ebenfalls nach der Tat aufgenommen, zurückgewiesen.

Wuhlesyndikat im Januar 2010